Nach der Veröffentlichung von Skeletons in the Cupboard von den südafrikanischen Historikern Martin Legassick und Ciraj Rassool (2000) wurden zum ersten Mal die Umstände des Leichenraubs der Pienaars bekannt. Im Rahmen eines Rudolf Pöch Projektes sollte eine Datenbank erstellt werden, um Rückführungen digitalisierter Datenbestände durchzuführen. In diesem Zusammenhang organisierte die Anthropologin Maria Teschler-Nicola einen Workshop im Naturhistorischen Museum. Auch Legassick und Rassool präsentierten dort ihre Forschungsergebnisse. Die Tatsache, dass Pöchs Forschungen immer unter kolonialer Autorität durchgeführt wurden, fand dort zuerst nur wenig Raum.
Nachdem Legassick und Rassool ihre Forschungsergebnisse präsentierten, herrschte unter den Anwesenden verlegenes Schweigen und Scham. Sie schilderten die grauenhaften Details über den Raub der Leichen und die Überführung nach Wien. In ihrer Präsentation konnten sie die Leichen als Klaas Pienaar und Trooi Padmaker Pienaar aus Gamopedi im Bezirk Kuruman identifizieren und die Umstände ihres Todes und ihrer Bestattung offenlegen. Der Historiker Walter Sauer legte unterdessen nahe, dass Pöch Menschen systematisch erniedrigt und gedemütigt habe und nicht mehr nur als Wissenschaftler und Forscher angesehen werden dürfe. Spätestens ab diesem Punkt wurde klar, dass die angebotene Rückführung digitalisierter Datenbestände nicht ausreicht. Teschler-Nicola machte das Angebot, die Rückführung der Überreste von den Pienaars nach Südafrika sicherzustellen. Ende 2011 begann schließlich der Planungsprozess. Es wurde ein Nationales Komitee für die Rückführung menschlicher Überreste (NCRHR) gegründet. Ein zentrales Anliegen des Komitees war es, Rückführungen menschlicher Überreste nach Südafrika als Methode der Rehumanisierung aufzufassen, und dadurch die Pienaars mehr als 100 Jahre nach ihrem Tod zu Bürger:innen Südafrikas zu machen.
Am 17. April 2012 fand ein Reinigungsritual im Vorraum der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) statt. Der traditionelle San-Heiler Petrus Vaalboi erzählte den Pienaars von den Veränderungen in ihrem Heimatland und dem Rückführungsprozess. Bei der nächsten Zeremonie in der ÖAW übergab der Vizepräsident derselben, Arnold Suppan, die sterblichen Überreste offiziell an die Vertreter:innen der südafrikanischen Regierung, der Nordkap-Regierung und den Vertretern der Khoisan. Um die Persönlichkeiten und die nationale Zugehörigkeit des Ehepaars zu unterstreichen, wurden ihre Särge mit südafrikanischen Flaggen drapiert. Am 19. April 2012 verabschiedete Vaalbooi die Pienaars in einer feierlichen Zeremonie. Er erklärte ihnen den Prozess, durch den sie mit ihrem Volk und ihrem Land wiedervereint werden sollten. Die offizielle Wiederbestattung fand am 12. August 2012 auf dem öffentlichen Friedhof in Kuruman in der Provinz Nordkap statt. Der damalige Präsident Südafrikas, Jacob Zuma, bedankte sich bei der österreichischen Delegation mit folgenden Worten:
"We take this opportunity to thank Austrian government for taking this step and for working together with us to bring finality to this painful matter. Working together with the government of Austria we were turning the tragic events that befell Mr. and Mrs. Pienaar into an opportunity for healing. It is also an opportunity to strengthen the bonds of friendship and solidarity between our two countries. […] They have been rehumanised and have regained their South African identity, 103 years after the tragedy that befell them." (Zuma 2012)